Probebetrieb 2007
Sortierversuch
Während eines großtechnischen Versuchs wurden innerhalb von zwölf Monaten rund 10.000 Tonnen getrocknete Abfälle mit moderner Sensortechnologie sortiert.
Der Versuch, der am 04. März 2008 die Zustimmung durch die Verbandsversammlung des Zweckverbandes RegAb fand, startete mit der ersten Sitzung des Beirats, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, am 23. April 2009. Die Sortierung begann im Mai 2009 mit der Aufnahme des Probebetriebes. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz unterstützt dieses Projekt finanziell. Die Kosten für Versuchsaufbau und -durchführung beliefen sich auf mehr als 1 Million Euro.
Ziele
- Bestimmung der Menge und Qualität von zusätzlich gewinnbaren, werkstofflich verwertbaren Abfällen
- Erkenntnisse über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Brennstoffeigenschaften von getrockneten Abfällen
- Abschätzung der Möglichkeiten einer gemeinsamen Sortierung von getrocknetem Abfall und Leichtverpackungen
Ergebnisse
- Trockener Restabfall lässt sich sehr gut sortieren und zum Teil stofflich und sowie energetisch verwerten. Der Kunststoffanteil ist ebenfalls als äußerst hoch einzustufen.
- Um den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und den Ressourcenverbrauch zu mindern, macht die werkstoffliche Verwertung aus Hausmüll Sinn.
- Für die Biomasse, die 17 Prozent der Gesamtmenge ausmacht, ist eine Herausnahme sowohl unter ökologischen als auch unter ökonomischen Aspekten angezeigt. Dazu startete im Oktober 2012 ein dreijähriges von der EU gefördertes Forschungsprojekt (siehe „Biokraft aus Mülltonnen“). Zwischenzeitlich wurde die Sortieranlage dahingehend erweitert, um die Biomassefraktion ebenfalls auszusortieren.
Im März 2000 wurde die Firma Herhof mit dem Bau und dem Betrieb einer Trockenstabilatanlage beauftragt. Nach der Insolvenz des hessischen Unternehmens entschloss sich die Verbandsversammlung des Zweckverbands RegAb, die Anlage zu übernehmen und fertigzustellen. Es wurde die RegEnt GmbH gegründet, die nun Eigentümerin und Betreiberin der Aufbereitungsanlage für Restabfälle ist.
1995 schlossen sich
- der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.) als entsorgungspflichtige Körperschaft für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg
- der Landkreis Bernkastel-Wittlich
- der Eifelkreis Bitburg-Prüm (bis Ende 2006: Landkreis Bitburg-Prüm)
- der Landkreis Vulkaneifel (bis Ende 2006: Landkreis Daun)
zu einer regionalen Arbeitsgemeinschaft zusammen, um gemeinsam den Vorgaben der damaligen Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) nachzukommen.
Die AbfAblV verlangte, dass Siedlungsabfälle spätestens seit dem 1. Juni 2005 vorbehandelt werden müssen, bevor die nicht verwertbaren Reststoffe unter strengen Kriterien auf Deponien abgelagert werden dürfen. Das Ziel der AbfAblV war, dass Deponien weitgehend emissions- und nachsorgefrei sind.
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Zunächst wurden die abfallwirtschaftlichen Grundlagen ermittelt und anschließend die in den Kreisen bestehenden Deponien nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten verglichen. Die Untersuchungen, die vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten finanziell unterstützt wurden, führten zu der Entscheidung, eine Privatfirma mit der Vorbehandlung der seinerzeit rund 160.000 Mg Abfälle zu beauftragen. Dazu wurde 1998 eine europaweite Ausschreibung gestartet.
Die Technik für die Vorbehandlung wurde in der AbfAblV nicht vorgegeben. Deshalb wurde die Behandlungstechnik, z. B. thermisch oder mechanisch-biologisch, in der Ausschreibung bewusst offen gehalten. In die engere Auswahl kamen schließlich zehn Angebote. Das wirtschaftlichste Angebot hatte die hessische Firma Herhof Umwelttechnik GmbH abgegeben. Die Kreistage Trier-Saarburg, Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm sowie der Rat der Stadt Trier entschieden sich mit großer Mehrheit für dieses Angebot, das das Trockenstabilatverfahren beinhaltete. Der Vertrag wurde am 28. März 2000 mit der Firma Herhof geschlossen.
Um einfacher in alle Rechte und Pflichten, die sich aus dem Vertrag ergeben, eintreten zu können, schlossen sich die beteiligten Kreise Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm mit dem Zweckverband A.R.T. zum Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft zusammen, der mit Wirkung vom 1. Januar 2003 errichtet wurde. Die konstituierende Sitzung fand im Februar 2003 statt.
Zum Ende des Jahres 2004, als die Anlage mit einem Investitionsvolumen von 38 Millionen Euro zu 70 % fertiggestellt war, fehlte Herhof nach einer bereits vorangegangenen finanziellen Schieflage endgültig das Geld für den Weiterbau.
Die Behandlung des Abfalls wurde kurzfristig für den Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. August 2005 ausgeschrieben. Die dreimonatige Zwischenlösung verschaffte Zeit, um die Behandlung der Abfälle für weitere 24 Monate auszuschreiben. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden die Firmen RWE und Remondis vom 1. September 2005 bis zum 31. August 2007 mit der Übernahme, dem Transport und der Behandlung des Restabfalls aus der Region Trier beauftragt. Diese beiden Firmen griffen zur Umsetzung des Auftrags auf insgesamt sechs thermische Verwertungsanlagen bzw. Müllverbrennungsanlagen im Umkreis von etwa 250 Kilometern zurück. Die Behandlungskosten betrugen 224 EUR/Tonne.
Im Dezember 2005 hatte die die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft beschlossen, dass der Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft die Abfallbehandlungsanlage auf dem Gelände des Entsorgungs- und Verwertungszentrums (EVZ) Mertesdorf übernimmt und fertigstellt. Den entsprechenden Vergleichsvereinbarungen hatten zuvor die Kreistage Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, der Eifelkreis Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg sowie der Trierer Stadtrat zugestimmt.
Am 26. Januar 2006 wurde die Regionale Entsorgungsgesellschaft mbH als 100 %ige Tochtergesellschaft des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) gegründet. Diese erwarb im April 2006 die Abfallbehandlungsanlage aus der Insolvenz.
Nachdem im Oktober in nichtöffentlicher Sitzung die Auftragsvergaben für die Fertigstellung der Abfallbehandlungsanlage beschlossen worden waren, wurden innerhalb von fünf Monaten über zwölf Millionen Euro investiert und die Anlage soweit fertiggestellt, dass der Probebetrieb am 29. März 2007 aufgenommen werden konnte. Der Regelbetrieb startete am 7. Mail 2007.
Auflösung des RegAb zum 31.12.2015
Am 1.12.2015 hat die Verbandsversammlung des RegAb die Auflösung des RegAb zum 31.12.2015 beschlossen. Gleichzeitig wurde der Übertragung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben der im Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) zusammengeschlossenen Körperschaften auf den Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T), der seit dem 1.1.2016 Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) heißt, zugestimmt.
Probebetrieb 2007